Denken Sie langfristig immer in wahren Werten.

Öl in US-Dollar und Gold, lineare Darstellung:

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Die Darstellung des Ölpreises in US-Dollar und Gold im Vergleich ist eine eindrucksvoller Beweis für die Inflation (Geldmengenausweitung). Bis 1971 gab es eine Goldeinlösegarantie der USA, zuletzt wurden 35 US-Dollar in eine Unze Gold getauscht. 1971 musste US-Präsident Nixon die Goldeinlösegarantie aufkündigen. Was war passiert? Die USA finanzierten unter anderem den Vietnamkrieg über Kredit und damit über eine enorme Ausweitung der Geldmenge. Die Welt wurde förmlich mit Dollar überschwemmt. Als Frankreich seine Dollarreserven in Gold einlösen wollte, hatten die USA nicht genügend Gold. Die USA waren praktisch zahlungsunfähig. In der Konsequenz kündigte US-Präsident Nixon einfach die Goldeinlösepflicht auf. Kriege sind teuer und zerstören Werte und müssen daher immer schon nach sehr kurzer Zeit über Kredit finanziert werden. In einem goldgedeckten Währungssystem lässt sich Kredit und damit die Geldmenge aber nicht beliebig ausweiten. Die in der Graphik eingetragenen, historischen Ereignisse, Krisen und Kriege, zeugen von einer Wiederholung der Geschichte.

Sprachlich müssen die beiden Begriffe "Inflation" und "Teuerung" klar voneinander abgegrenzt werden. Der entscheidende Grund für die fortwährende Geldentwertung liegt in der Inflation (Geldvermehrung) durch die Notenbanken, die Folge dieser Inflationierung ist dann (früher oder später) die Teuerung (Preissteigerung). Am Beispiel Öl soll gezeigt werden, wie der heute fälschlicherweise synonyme Gebrauch der beiden Begriffe "Inflation" und "Teuerung" in den Medien gerne missbraucht wird. Politiker, ja selbst Fachleute wie Notenbankchefs, behaupten, dass der steigende Ölpreis Inflation verursache und stempeln damit bewusst oder ahnungslos Unschuldige, wie das Öl und die Spekulanten, zu Sündenböcken. Gleichzeitig sind sie aber selbst die Wurzel des Übels und als Täter am Werk, indem sie in immer unverantwortlicherer Weise die Geldmenge "aus dem Nichts" erhöhen. Richtig ist somit genau das Gegenteil: der in US-Dollar steigende Ölpreis ist eine Folge der unverantwortlichen Geldmengenausweitung der amerikanischen Zentralbank, ist also eine Folge der Inflation und gerade nicht deren Ursache. Misst man den Ölpreis in einer harten Währung, die sich nicht beliebig vermehren lässt, in realen Werten also, wie z.B. Gold, dann zeigt sich dem verblüffenden Betrachter, dass der Ölpreis im Vergleich praktisch nicht angestiegen ist. Zusammengefasst ist also nicht der Ölpreis gestiegen, sondern der Wert des Dollars gefallen, ein entscheidender Unterschied.

Der Staatsbankrott der USA in 1971 und die damit verbundene Aufkündigung der Goldeinlösepflicht ist im Übrigen nichts weiter als eine schönfärberische Umschreibung eines großen Betruges. Die USA hatten den Schuldnern, wie zum Beispiel Frankreich, die Einlösung der Dollarschulden in Gold zugesichert, damit stand das Gold der USA bereits im Eigentum von zum Beispiel Frankreich. Die Aufkündigung der Goldeinlösepflicht durch die USA war demnach schlicht eine Enteignung, ein Diebstahl oder eleganter, eine Währungsreform mit Eigentumsverletzung. Und heute? Heute wird diese Enteignung einfach offen für jeden einsehbar fortgeführt, es wird sich gar nicht mehr die Mühe gemacht zu behaupten, dass der Dollar durch etwas gedeckt ist. Sie wollen wissen, wie dieser Betrug damals der Öffentlichkeit "verkauft" wurde? Nun, es wurden Spekulanten für die Dollarkrisen verantwortlich gemacht, die dem Dollar den "totalen Krieg" erklärt hätten, aber sehen Sie selbst:





Öl in US-Dollar und Gold, logarithmische Darstellung:

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Der Anstieg des Ölpreises sieht in der linearen Darstellung ganz oben dramatisch aus. Diese lineare Darstellung ist auch die in den Medien übliche, führt aber beim Betrachter zu falschen Schlüssen. Der Betrachter kommt bei der linearen Darstellung zu dem Schluss, dass der Ölpreisanstieg in US-Dollar heute viel stärker ist als in den siebziger Jahren. In absoluten Zahlen betrachtet ist das zwar richtig, wird aber dem Sachverhalt in keiner Weise gerecht. Warum?

Nun, ein US-Dollar in den siebziger Jahren war viel mehr Wert als ein US-Dollar heute. Ein Anstieg des Ölpreises um einen US-Dollar in den siebziger Jahren ist also weitaus "mehr" gewesen, als ein Anstieg des Ölpreises um einen US-Dollar heute. Wenn man nun berücksichtigt, dass der Werteverfall des Dollars -wie alle Zerfallsprozesse- einer Exponentialfunktion folgt, oder, anders formuliert, die umlaufene US-Dollar-Geldmenge aufgrund des Zins- und Zinseszinseffektes exponentiell ansteigt, dann ist die obige, logarithmische Darstellung die "ehrlichere". In der logarithmischen Darstellung wird nun beispielsweise eine Verdopplung des Ölpreises immer durch die gleiche Länge dargestellt. Jetzt erkennt der Betrachter sofort, dass der etwa Ver-15-fachung des Ölpreises in den siebziger Jahren in 2008 "nur" einer etwa Ver-10-fachung seit 1998 gegenübersteht.





Wir gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass die Stelle, auf der wir stehen, fest ist und dass sich alle anderen Dinge um uns herum bewegen. Ein Mensch in einem Boot sieht, wie sich die Küste vor seinen Augen entfernt, und die Doktrin der ersten Philosophen war es, dass sich die Sonne um die Erde bewegte und nicht die Erde um die Sonne. Es ergeben sich in der Folge ähnliche Vorurteile: Wir gehen davon aus, dass die Währung, die sich in unser aller Händen befindet und mit der wir selbst in Verbindung gebracht werden, fest ist, der Preis des Metalls sich jedoch ändert; in Wirklichkeit ist es aber die Währung jeder Nation, die sich verändert und es ist das Metall, das eher festen Charakter hat.



Der Seerosenteich


Eine schnellwachsende Seerose in einem Gartenteich verdoppelt die Blattzahl alle 24 Stunden. Nach zwei Monaten (60 Tagen) ist der Gartenteich zur Hälfte mit Seerosenblättern bedeckt. Wann wird der Gartenteich vollständig mit Seerosen bedeckt sein?

Die größte Unzulänglichkeit der menschlichen Rasse ist unsere Unfähigkeit,
die Exponentialfunktion zu erfassen.     Albert Bartlett, Physiker

Jemand, der glaubt, dass in einer endlichen Welt exponentielles Wachstum endlos weitergeht, ist entweder ein Verrückter oder ein Ökonom.      Kenneth E. Boulding, Ökonom

Man kann einige Leute die ganze Zeit betrügen, und alle Leute einige Zeit,
aber man kann nicht alle Leute die ganze Zeit betrügen.      Abraham Lincoln, 16. Präsident der USA